11 Oktober 2013

Rezension: "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes


Originaltitel: Me Before You
Autor: Jojo Moyes
Erscheinungsdatum: 21. März 2013
Seitenanzahl: 512 Seiten
Verlag: rororo Verlag
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3499267031


Lou & Will.

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.
Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.

Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.

Eine Frau und ein Mann.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.
(Inhalt und Cover: Copyright rororo Verlag)


Dieses Buch habe ich in Rekordzeit gelesen. Es gibt einen bestimmten Punkt, ab dem man "Ein ganzes halbes Jahr" nicht mehr aus der Hand legen kann. Mich hat es quasi in seinem Bann gezogen und ich wollte wissen, wie es mit Will und Lou weitergeht.

Lou ist eine sehr sympathische Frau, die über Potenzial verfügt aber angst hat es auszuschöpfen. Es gibt immer etwas, was sie daran hindert. Wir erleben beim Lesen, wie sie sich verändert und anfängt zu leben. Sie versteckt sich nicht mehr hinter ihrer Familie und sagt auch endlich mal ihre Meinung. Will ist der Hauptgrund. Er drängt sie immer wieder dazu etwas Neues auszuprobieren und den Spruch "das ist nichts für mich" akzeptiert er einfach nicht. Lou ist ziemlich emotional und hat einen verrückten Kleidungsgeschmack aber das alles macht sie sympathisch.













Will war ein gut aussehender, erfolgreicher und sehr aktiver Mensch vor seinem Unfall. Ich kann verstehen, warum er sich dadurch noch schwerer mit seinem Schicksal abfinden kann. Wenn man immer aktiv, immer unterwegs war und bei den Frauen beliebt und dann plötzlich im Rollstuhl sitzt. Er kann keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, braucht bei allem hilf und Betreuung von morgens bis abends. Durch Lou genießt er seine restlichen Wochen immer mehr und sein Verhalten verändert sich immer mehr. Will ist ein facettenreicher Charakter und er hat seine guten und schlechten Tage, was das Lesen noch interessanter macht.

Die Familien von Lou und Will gingen mir beim Lesen etwas auf die nerven. Wills Familie hat ja noch eine gute Begründung, warum sie sich manchmal so benehmen. Lou ihre hingegen nicht.  Ständig wird auf ihr herumgehackt und ihre kleine Schwester wird bevorzugt. So ein Verhalten kann ich einfach nicht ausstehen.

Die Geschichte an sich ist tief berührend und stimmt einen nachdenklich. Ich musste über das Leben an sich, den Tod und die ganzen Dinge nachdenken, die ich noch nicht getan habe.
Man verfolgt den Kampf von Lou Will zu überzeugen, dass es einen Sinn zu Leben gibt. Sie versucht seine Lebensgeister zu wecken und ihn aufzumuntern, was sie teilweise ja auch schafft. Ich habe beim Lesen mit ihr mitgefühlt, mich gefreut, war niedergeschlagen und unsagbar traurig. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle hat man nach diesem Buch hinter sich.


Ich finde es ihr mehr als eine Liebesgeschichte. Die Liebe ist in diesem Buch zweitrangig. Vordergründig geht es um einen Mann im Rollstuhl, der alles verloren hat. Der sein Leben nicht vor sich Hinwegetieren will und seiner Familie noch 6 Monate gewährt und diese 6 Monate werden in dem Buch behandelt, diese 6 Monate, in denen er wieder etwas auflebt und Ausflüge unternimmt und ja die Liebe spielt auch eine Rolle aber sie steht nicht im Vordergrund.

Wertung



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